Donnerstag, 14. April 2011
Die Bahn, die Schienen und der rechte Weg
Gestern Abend auf dem Heimweg kam ich in den Genuss eines wohl einmaligen Ereignisses: Ich saß in der Linie 5 vom Hauptbahnhof in Richtung trautes Heim, als die Bahn in einem Tunnel plötzlich stoppte und sich der Fahrer zögernd über Lautsprecher meldete: "Ähm...*räusper*...meine Damen und Herren: ich habe mich verfahren." Großes Erstaunen und Gelächter allenthalben. Offenbar war ich nicht der Einzige, in dessen kleiner Welt ein S-Bahn-Schaffner beruflich kaum mehr Möglichkeiten zur freien Entscheidung hat als darüber, ob er ein- oder aussteigt. Eventuell noch zwischen schnell und langsam, das war's dann aber auch. Dass er jedoch auch kurz entschlossen ein neues Fahrtziel wählen kann, hielt ich bislang für ausgeschlossen. Er half uns auf die Sprünge: "...ja, es klingt komisch, ich weiß. Aber ich habe eine Weiche verpasst. Das ist mir noch nie passiert! Es tut mir furchtbar leid. Sie müssen bitte an der nächsten Station aussteigen - und ich muss zurück und versuch's dann nochmal." Nun muss mir bitte nur noch jemand erklären, wie man etwas verpasst, was auf einem doch ziemlich exakt vorgeschriebenen Weg liegt.
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