Plan B – Darkest Place
Plan B also. Ein wenig erfolgreicher Rapper entdeckt den Soul und haut ein (Konzept)Album raus, das einschlägt wie eine Bombe. So geschehen im letzten Jahr mit "The Defamation of Strickland Banks". Wirklich ein äußerst stimmiges Werk mit einigen feinen Klopfern. Allerdings ist es irgendwie auch zu schön. Also so auf Albumlänge funktioniert das, ich hab's direkt nach seinem Erscheinen rauf und runter gehört, weil man's eben auch kann. Was zum mitsummen, -singen und - schunkeln. Aber dann hatte ich auch erstmal die Faxen dick. Es gibt so Sachen, die funktionieren ausm Stand und man denkt: Alter! Das ist ja wohl das Geilste überhaupt! Und nach einer Weile merkt man dann: Hm, neee...das is sicher klasse, aber es fehlt etwas. Was dieses Etwas is, muss ja jeder selbst rausfinden, für mich sind es aber Ecken und Kanten. In meiner langen Laufbahn als Musikhörer hat sich immer wieder bewiesen, dass sich letztlich die Songs und Alben am nachhaltigsten in Ohr, Kopf und Herz bohren, an denen ich mich emotional und musikalisch auch ein wenig reiben kann. Heißt: es muss da noch etwas sein, was mich auch nach 20 mal hören überrascht, erfreut oder nervt. Das ist bei Darkest Place so gar nicht der Fall, obschon es ein solides Stück mit feiner Rapp-Einlage ist.
Plan B hab ich dann auch mal live gesehn letztes Jahr und muss sagen, das kann man sich sparen. Zumindest bis zur Zugabe. Davor gibt's das Album 1:1, alles klingt perfekt, gibt's nix zu knurren. Aber deshalb muss ich halt auch nich auf ein Konzi. ABER! Ab der Zugabe kam dann bei Ben Drew die kleine, englische Rampensau raus. Da wurde doch endlich ordentlich gerockt, gecovert und gerappt. Da war Feuer drin. Er kann es auch in wild und es steht ihm nicht schlecht. Man ist gespannt, ob er nun, wo er eine gewisse Lobby hat, zu seinen Wurzeln zurückkehrt oder weiterhin erfolgreichen Soul macht. Fast schon eine Gewissensfrage. Für Darkest Place gibt's heut
2 von 5 Taschenlampen
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