Mittwoch, 20. Juli 2011
Alles über Enten
Der Volksmund sagt: "Was dem Menschen seine Schneeketten, ist der Ente ihr Fell." Der gescheite Leser wird nun die Stirn runzeln, weiß er doch, dass hier etwas nicht stimmt. Dass es nämlich wohl der Volksmund Anfang des letzten Jahrhunderts so formulierte, der Jetztzeit-Volksmund es jedoch etwas anders ausdrückt, nämlich: "Dem Mensch seine Schneekette, is die Ente ihr sein Fell." Wiewohl die Zeit vergeht und sich die Sprache ändert, der Sinn bleibt doch der gleiche. Denn wo der Mensch zum metallenen Rüstzeug greift, um des Winters Übeln zu trotzen, lässt sich die Ente ein Fell stehen. So sind beide gewappnet für Eis und Schnee, für Frost und klirrende Kälte. Dergestalt gewandet war und ist die Ente Inspiration für viele, viele Künstler. Ob nun die Gebrüder Grimm mit ihrem Märchen "Frau Wolle", William Shakespeare mit seiner Komödie "Was ihr Wollt" oder die Popgruppe ABBA mit ihrem Welthit "Wolle wu (Aha!)" – sie alle gaben sich ihrer Verzückung für dieses bezaubernde Wesen hin.
Im Frühjahr verliert die Ente übrigens ihr Fell. Um dann nicht völlig nackt dazustehen, strickt sie sich aus dem eigenen Fell ein Entenkostüm, was von einem gut gewachsenen Federkleid praktisch nicht zu unterscheiden ist. Irgendwann legt sie es dann ab und es versinkt auf den Meeresboden. Dies ist auch der Grund, warum Entewolle so selten wie kostbar ist. Man sieht sie kaum. Quasi gar nicht.
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