Tag 2, Samstag, 18. Februar
Freitag war Pause. Musste! Wer mir das zum Vorwurf macht, der hat ja keine Ahnung. Ich verbracht den Tag vor allem schräg auf der Couch liegend, „Shameless“ kiekend und mit der Analyse, warum Georg Schramm Bundespräsident werden sollte, wenn nicht gar muss. Er wird's wohl nicht. Schade.
Wie auch immer: Samstag um 15 Uhr ging's weiter mit Karneval. Schon recht schwungvoll inner Wiese (Gottes Grüne Wiese, Stammkneipe) mit dem Knaller Nürnberg-Köln. War natürlich nur mit steter Kölschzufuhr zu ertragen. Zunächst mit am Stacht: Partyboy2008, Slash und der Sauerlandproll.
"Sacht eine Arschbacke zur andern: Im Flur stinkt's!"
Schnell gerieten wir in der Wiese in den Bannkreis eines Fußballfans aus Rostock, für den einen Tag später ein Auswärtsspiel in Aachen anstand und der tags zuvor auf einer Hochzeit in Köln weilte - wo er fleißig Fotos geschossen hatte. Diese belegten eindeutig: Die Braut war als Bräutigam verkleidet, der Bräutigam als Braut, Trauzeugen waren der Papst und ein Kamel. Ein reizendes Bild! Was soll bei dieser Ehe schief gehen, frage ich. Der Typ wusste allerlei amüsante Geschichten zu erzählen, so zum Beispiel, wie er seinerzeit größere Mengen Alkohol nach Syrien geschmuggelt hat. Oder wie er sich Narben am Gesäß zuzog, als er mal wieder nackt Bengalos schwingend am Stadionzaun hing. Obwohl der Effzeh wiederholt alles dafür tat, wurde es uns also nicht langweilig.
"Das hat mit Fußball nichts zu tuuuun! Das hat mit Fußball,
das hat mit Fußball, das hat mit Fußball nicht zu tuuuuuun!"
Nach 12 Kölsch war das Spiel endlich aus. Also ab zum Thai-Food-Meister, kurz Happa inhaliert, dann zum sogenannten Topspiel in den selbstverständlich karnevalistisch dröhnenden „Goldenen Schuss“, wo Fußball zur Nebensache geriet, was dem Spiel allerdings recht geschah. (Freiburg-Bayern). Wären Seepferdchen nicht so sanftmütig, ich hätte mich tierisch aufgeregt über die Darbietung meines Wahlvereins. So aber war irgendwann eh alles egal. Also nach dem Spiel ab in die nächste Kneipe. Auf dem Weg dorthin in einem Büdchen jemanden getroffen, der behauptete, als Kind bei der Mini Playback Show den Michael Jackson gegeben zu haben. Bzw., so stellte sich heraus, einen anderen Jackson der 5 Jackson Jungs. Er zeigte uns seine Moves! Applaus! Das Büdchen stand Kopf! Gelernt ist eben gelernt. Allerdings wurde er schnell traurig, da er uns gestand, dass ihn seine Cousins damals nur im Hintergrund tanzen ließen. Bitter. Nach eins, zwei Schnaps ging's ihm aber schon besser.
"Kuck mal, ein Drache!" - "Gelber Drache oder was?! Verpiss dich!"
Was kam danach? Man weiß es gar nicht so genau. Zunächst eine laaaaaaange Schlange vorm Qlosterstüffje, dem nächsten auserkorenen Ziel. Der Ossi an sich hat mit so was ja grundsätzlich kein Problem, wenn allerdings der Durst drückt, wird auch er ungemütlich. Also zur Überbrückung fix in eine medium gefüllte Aushilfskneipe nebenan. Nun mit im Trupp: eine Souldiva. Mit Mikrofonattrappe. In welche natürlich UNENTWEGT hinein gesungen und gesprochen wurde. Von allen und jedem. Nachdem die Aushilfskneipe abgerockt war, drangen wir dann doch ins Stüffje vor. Zack! Direkt erstma Getränkebons fürn Fuffi geordert und ab ging die wilde Fahrt! Mitten ins Getümmel. Es wurde getrunken, getanzt und natürlich viel interviewt.
"Ein Seepferdchen! Du hast es gut, du darfst auf beide Klos,
Männer und Frauen."
Männer und Frauen."
Tja...und irgendwann, muss so gegen 1 Uhr gewesen sein, waren die Bons weggesoffen. HUNGER! Also mit schon reichlich Schwung die Straße runter zum Imbisseinwurf. Lecker und wichtig. Und um die ganze Sache rund zu machen, sollte es auf ein Scheidepils noch mal die Wiese werden. Mein Gott, da wurde ich dann auch langsam müde. Partyboy2008 hat den Kanal voll, Slash und die Diva gaben ihr Bestes und auch das Seepferdchen hielt sich tapfer noch so 1-2 Stündchen feucht. Dann war aber gut, ich schwamm heim und fiel in Ohnmacht. Als ich irgendwann erwachte, brannte mein Hals, als hätte ich mit Essigreiniger gegurgelt. Kommt ja schon mal vor. Erster Verdacht: schlicht den Rachen wundgesoffen. Zweiter Verdacht: Erkältung, Scheiße. Kein Wunder eigentlich, wenn man den ganzen Abend an einem Mikro lutscht, an welchem halb Köln seine blöden Keime platzieren darf. Jedenfalls...das war's dann mit Karneval! Abends kamen die Kopfschmerzen, Montag der Rotz und Dienstag die Schwäche. Schöne Scheiße. Noch nicht mal zum Nubbel konnte ich mich schleppen.
„Ein Seepferdchen! Wie süß! Dich nehm ich mit nach Haus!“
Fazit: 2 Tage Karneval sind natürlich viel zu wenig. War und bin noch immer echt betrübt. Kostüm funktionierte aber! Hat sich gelohnt, der Aufwand. Alleinstellung, ganz klar. Und immer wieder wollten mich Damen mit nach Hause nehmen. Was mich allerdings stutzig macht: die Damen waren allesamt jenseits der 50. Gerieten schier außer Rand und Band, die Ladys. Da schlummert doch in einer ganzen Generation von Frauen was! War denn in den 60er/70er was mit Seepferdchen? Gab's da nen Hype? So wie jetzt um Edward oder den Biber-Jungen? Hmm, im nächsten Jahr werd ich der Sache weiter auf den Grund gehen. Ahoi!
"Wie heißt der Bruder von Elvis? Zwölvis."
:o)))
AntwortenLöschenabgefahrenes Foto!